Mit mobilen Sicherungsmitteln ausgestattet fühlten wir uns fit für Mehrseillängen außerhalb des Grazer Berglandes: Die
Herbst Scholz sollte es werden. Als wir am Einstieg ankamen, war gerade mal der erste Standplatz sichtbar, der restliche Berg steckte noch im Nebel. Da allerdings eine Wetterbesserung angesagt war, warteten wir eine Stunde in der die Sicht immer besser wurde. Als wir gerade starten wollten, kam eine (niederländische?) Seilschaft, denen wir den Vortritt ließen, da wir davon überzeugt waren, dass niemand langsamer sein könne als wir. Nun, weitere 40 Minuten später waren auch wir im Einstieg. Schon etwas spät dran. Während wir am zweiten Stand darauf warteten weiterklettern zu können, wurden wir zudem noch von einer (tschechischen?) Seilschaft 'überklettert'. So ließen wir wohl oder übel die Tschechen, welche sich nach der dritten Seillänge in eine andere Route verabschiedeten, nach vorne und warteten (wieder mal). Als der Nixtuer die vierte Seillänge mit der Schlüsselstelle in Angriff nahm, ergab sich noch ein Problem mit der Seilreibung durch die Verwendung der Klemmgeräte ohne Bandschlinge - so war es weniger Klettern als mit-aller-Kraft-Seil-nach-sich-schleppen. Nachdem am ganzen Tag eigentlich nichts nach Plan gelaufen, es fast 16:00 war, wir in der 4. Seillänge von 8, seit knapp 3 Stunden in der Wand, die Seilschaft vor uns langsam, die Nerven der NixTuerIn grob überlastet, die NixTuerIn die Schlüsselstelle noch vor sich hatte, die Seilreibung ein Weiterkommen erst nach Abklettern und erneutem Legen der Klemmgeräte möglich machte, gab es nur eine logische Konsequenz: Der NixTuer musste bis zum nächsten Haken abklettern, von dort wurde er von mir zu meinem Stand abgelassen. Danach gings mit 3x Abseilen von Stand zu Stand hinab bis zum Einstieg. Um 16:30 standen wir wieder auf dem Wanderweg, die niederländische Seilschaft winkte uns noch freundlich zu, wir ihnen zurück. Weit waren sie zu dem Zeitpunkt noch immer nicht oben.
Wir machten dann noch einen kleinen Abstecher zu einem Punkt an dem wir den Admonter Reichenstein in voller Pracht betrachten konnten, ehe wir um 18:00 beim Auto waren. Als wir gerade einstiegen, began es ein klein wenig zu regnen und wir sahen eine Seilschaft die gerade den Gipfel erreichte. Vermutlich die Niederländer. Fazit: Der erste Rückzug in einer Mehrseillänge für die NixTuerIn und der Nixtuer konnte den Einsatz mobiler Sicherungsmittel üben - und: Wenn wir als erste am Einstieg sind, klettern wir auch als erste Seilschaft los!